Die Gesprächspsychotherapie nach Rogers gründet auf der Überzeugung, dass jeder Mensch prinzipiell ausreichend Wachstumspotenzial und Selbstheilungskräfte in sich trägt, die er für ein zufriedenes, erfülltes und selbstbestimmtes Leben benötigt und die ihn zur eigenen Lösung seiner Probleme befähigen.
Einfühlende, wertschätzende Gespräche schaffen einen geschützten, vertrauensvollen Rahmen, in dem Gedanken, Gefühle und Ziele klarer werden dürfen, problematische Zusammenhänge leichter erkannt werden können und sich die eigenen Fähigkeiten und Stärken wieder bewusst wahrnehmen und aktivieren lassen.
Offenheit gegenüber dem Ausprobieren von neuen Wegen, von ungewohnten Sichtweisen und spirituellen Ansätzen kann sehr hilfreich sein, um unbewusste innere Überzeugungen zu überprüfen und bei Bedarf neu anzupassen, kreative Energien zu mobilisieren und sinnvolle, tragfähige Entscheidungen zu treffen.
Kognitive Verhaltenstherapie
In der Verhaltenstherapie geht es allgemein darum, das Verhalten des Klienten zu verändern, nicht seine Persönlichkeit.
Zuerst erfolgt eine sog. Problemanalyse und Verhaltensdiagnostik:
Was genau ist mein Problem und welche negativen Konsequenzen hat es für mich oder für meine Umwelt?
Wie erlebe ich das Problem auf gedanklicher, körperlicher und emotionaler Ebene? Wie habe ich mich in problematischen Situationen bisher verhalten und was kann ich daran verändern?
Und vor allem: Wie kann ich es verändern?
In gemeinsamen Gesprächen werden anschließend künftige Ziele festgelegt, alternative Handlungsmöglichkeiten besprochen und diese dann schrittweise ausprobiert, im Alltag umgesetzt und bei Bedarf neu angepasst.
Typische Methoden und Themen der kognitiven Verhaltenstherapie
Expositionstraining und systematische Desensibilisierung
z.B. bei Phobie, Panikstörung und Zwangsstörung
Kommunikationstraining und soziales Kompetenztraining
z.B. bei Problemen in der Partnerschaft/Familie oder am Arbeitsplatz:
eigene Bedürfnisse so ausdrücken, dass sie beim Anderen ankommen
richtig Zuhören, Verstehen, Verzeihen und Sich Entschuldigen lernen
mit „heißen“ Themen und Streitpunkten achtsam umgehen
konstruktiven Umgang mit Kritik trainieren
Vorwürfe unterlassen und stattdessen eigene Wünsche klar artikulieren
Körpersprache deuten lernen
Kognitive Verhaltenstherapie nach Beck
z.B. bei Depressionen
Hinterfragen von negativen „automatischen“ Gedanken und Erarbeiten von hilfreicheren Denkmustern, die dann künftiges Verhalten positiv zu verändern helfen.
Skillstraining
Aufbau und Training von kognitiven, emotionalen und handlungsbezogenen Fähigkeiten, um Stress- und Krisensituationen gut bewältigen zu können.
Resilienztraining
Das Resilienztraining befasst sich vorrangig mit der Entwicklung sinnvoller Lebensziele, einer gesunden und stimmigen Lebensweise und der Stärkung eigener Fähigkeiten und Ressourcen. Außerdem stehen die oft problematischen Bereiche „Selbstwirksamkeit“, „realistisches Selbstbild“, „Umgang mit schwierigen Gefühlen“, „Hoffnung und Zuversicht“ sowie „Konfliktfähigkeit“ im Fokus.
Manchmal gibt es Hinweise darauf, dass aktuelle Beziehungsprobleme oder Angststörungen ihren Ursprung in der Kindheit oder im Elternhaus haben können.
Dann ist es sinnvoll, den Blick auch auf diese frühere Zeit zu richten und übernommene unbewusste Muster zu identifizieren, um sie im Hier und Jetzt bewusst verändern zu können.
Systemische Therapie
Da wir mit unserem Partner oder unserer Familie in der Regel nicht auf einer einsamen Insel leben, sondern in einer komplizierten Gesellschaft mit vielen sozialen Einflüssen, zeigt dies natürlich auch verschiedenste Auswirkungen auf die Bindungen zwischen sich nahestehenden Menschen. Die Systemische Therapie versucht daher, das Paar oder die Familie als komplexes System im Rahmen eines größeren sozialen Umfelds zu begreifen.