Selbstwertprobleme und Beziehungssucht
Wenn ein Mensch bereits als Kind die traurige Erfahrung machen musste, nicht um seiner selbst willen geliebt, anerkannt, wertgeschätzt und unterstützt zu werden, hinterlässt das oft bei dem betroffenen Menschen eine bleibende tiefe, innere Traurigkeit, Unsicherheit oder allgemeine Lebensangst.
Gründe und Ursachen, warum ein Kind sich nicht angenommen fühlen kann, gibt es leider viele:
Gewalterfahrungen, sexueller und emotionaler Missbrauch, Vernachlässigung, in Notlagen von den Bezugspersonen im Stich gelassen werden und andere traumatische Erlebnisse, das sind nur einige Beispiele dafür.
Häufig ist es den Eltern aufgrund eigener schwerer Probleme gar nicht möglich, sich liebevoll und aufmerksam um ihr Kind zu kümmern. Das kann z.B. dann der Fall sein, wenn die Eltern selbst eine schlimme Kindheit erleben mussten und vielleicht nie gelernt haben, Verantwortung im besten Sinn für ein Kind zu tragen. Suchterkrankungen oder ernste psychische und körperliche Erkrankungen der Eltern tun dann oft noch ein Übriges dazu.
Eine solche frühe Kindheitserfahrung begleitet einen Menschen oft zeitlebens, bis er sich bewusst diesem Thema stellt und dann endlich die Möglichkeit hat, diese alten Wunden zu heilen und selbst im wahrsten Sinn des Wortes wieder „heil“ zu werden.
Selbstwertprobleme finden ihren Ausdruck in vielen wichtigen Lebensbereichen.
Vielleicht erkennen auch Sie sich in manchen Punkten selbst wieder:
Versagensängste, vor allem im Beruf und bei neuen Herausforderungen. Man hat die Befürchtung, nicht gut genug zu sein und entwickelt in der Folge oft eine Vermeidungshaltung, um brenzlige Situationen zu umgehen und ein mögliches Scheitern bereits im Vorfeld zu verhindern. Dies kann so weit gehen, dass man sich selbst jeglicher Möglichkeiten beraubt und somit eine Art von „Selbstsabotage“ betreibt.
Mangelndes Vertrauen in die Bindung zu anderen Menschen, die Beziehungsfähigkeit ist angeknackst. Man hat Angst vor Enttäuschung und Verletzungen, die Partnerschaft erscheint nicht sehr stabil, es fehlt das Vertrauen in die Loyalität des Partners.
Nähe-Distanz-Probleme zeigen sich darin, dass man sich einerseits nichts sehnlicher wünscht, als einem anderen Menschen sehr vertraut und nah zu sein, andererseits diese echte Nähe aber aus Angst vor Verletzungen innerlich gar nicht zulassen kann. Manche Menschen vermeiden es daher schon im Vorfeld, sich ernsthaft auf jemand anderen einzulassen. Oder sie flüchten ins Gegenteil: in die Beziehungssucht, da sie ein (zeitweiliges) Alleinsein nur sehr schlecht ertragen können.
Autoaggressives Verhalten, z.B. in Form von Essstörungen, Selbstverletzungen oder Abhängigkeitserkrankungen. Zugrundeliegend ist häufig das mangelnde Selbstwertgefühl bzw. das Gefühl, kaum Einfluss auf die eigenen Lebensumstände zu haben - also das Gefühl von mangelnder Selbstwirksamkeit.
Zusammenfassend kann man sagen, dass viele Betroffene sich innerlich benachteiligt fühlen gegenüber „gut aufgewachsenen“, liebevoll umsorgten Menschen. Diese Menschen fühlen sich in vielen Bereichen oft „defizitär“, sie leiden unter einer fehlenden inneren Stabilität und Zuversicht in die Zukunft. Auch eine deutliche Trauer um bisher nicht gelebtes Leben ist häufig spürbar.
Therapie von Selbstwertproblemen
Therapeutisch ist hier die Hypnoanalyse („auflösende Hypnose“) eine erfolgversprechende Methode, um schmerzhafte Gefühle aus der Kindheit zu verarbeiten und hinter sich zu lassen. Sobald sich die diffusen Ängste, die Traurigkeit und alte Enttäuschungen lösen dürfen, kann sich wieder der Weg in ein befreites Leben voller neuer Möglichkeiten auftun.
Resilienztraining ist ein weiteres wichtiges Standbein, um wieder ein gesundes und stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Näheres dazu hier.